Dies war ein in mehrfacher Hinsicht besonderes Konzert. Zunächst einmal fand es in der Krypta bzw. Unterkirche der Dresdner Frauenkirche statt. Das heißt es war ein relativ intimes Konzert mit rund 150 Zuschauern. Außerdem erhoffte ich mir dort eine besondere Akustik.
Zudem standen auf der Bühne einerseits zwei sehr erfahrene Virtuosen und andererseit zwei ganz junge Talente. Der Geiger Daniel Hope hat 2018 zusammen mit der Stiftung Schloss Neuhardenberg die Hope Music Academy gegründet. Eine besondere Form der Meisterklasse, die den Teilnehmern den Zugang zum Musikgeschäft ermöglichen soll. Sie endet mit einem Konzert. Da Daniel Hope auch der musikalische Leiter der Dresdner Frauenkirche ist, liegt ein Konzert dort natürlich nahe. Der andere Virtuose war der Viola-Spieler Philip Dukes. Ihn kannte ich bisher nicht.
Die jungen Talente waren der Pianist Ron Maxim Huan und der Cellist Philipp Schupelius. Letzterer war tatsächlich der Grund für mich, dieses Konzert zu besuchen. Ich habe ihn schon mehrfach erlebt und er hat mich jedesmal begeistert.
Daniel Hope kannte ich natürlich. Er hat wieder eloquent durch das Programm geführt. Man hat bei ihm das Gefühl einen wunderbaren Gastgeber vor sich zu haben, der einen durch das Konzert begleitet. Das würde ich gern viel öfter so erleben!
Auf dem Programm standen das Klavierquartett von Gustav Mahler, das einzige kammermusikalische Werk Mahlers, das er bereits mit 17 Jahren komponiert hatte – und davon auch nur den ersten Satz. Außerdem Dumka von Rebecca Clarke – ein Werk von 1941, das erst 2004 veröffentlicht wurde. Den Hauptteil des Konzertes bildete das Klavierquartett von Johannes Brahms.
Der Mahler hat mich nicht ganz so sehr begeistert. Das zweite Stück dagegen sehr. Und natürlich der Brahms – da besonders der 3. und der 4. Satz. Das Finale des 4. Satzes durften wir nochmals als Zugabe erleben.
Wunderbar zu sehen war die Interaktion auf der Bühne. Hier haben vier Musiker wirklich zusammen gespielt und sie hatten offensichtlich Spaß daran. Das macht mir immer besonders viel Spaß, wenn einer der Musiker lächelt und man spürt, wie sie in der Musik aufgehen. Dann ist auch klar, dass man etwas Besonderes erlebt!
Was mich überrascht hat war, dass die Akustik in der Krypta gar nicht so besonders ist. Das Gewölbe ist nicht sehr hoch, es gibt keinen Hall. Am ehesten würde ich sagen, dass sie die Musik eher verstärkt und sie dadurch gelegentlich etwas zu laut war.
Unabhängig von dieser Einschränkung war das ein tolles Konzert und ich freue mich schon darauf die Musiker wieder zu erleben!
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